Sonnenschutz – Alle Fakten an einem Ort

Alles über Sonnenschutz?

Der Posttitel: “Alles über Sonnenschutz” ist sehr gewagt. Auf meinem Blog Skincare Inspirations sind nämlich zu unterschiedlichen Aspekten des Themas in den letzten Jahren unzählige Beiträge erschienen und der Themenbereich ist noch längst nicht ausgeschöpft. 

In diesem Artikel versuche ich also nur die wichtigsten Informationen über Sonnenschutzprodukte und deren Anwendung zusammen zu fassen. 

Mit dem Klick auf den u. s. Button gelangst Du bei Interesse zu einer großen Sammlung von Fragen, die sich um die Verwendung von Sonnenschutzpräparaten drehen, etwa: 

  • Was ist der Unterschied zwischen UVA- und UVB-Strahlen?
  • Woher weiß ich, ob ein UV-Schutzmittel auch gegen UVA-Licht schützt?
  • Wie lange wirkt eine Sonnencreme?
  • Ist ein Wasser resistentes Sonnenschutzmittel besser?
  • Wie lange muss man nach dem Auftrag eines Sonnenschutzes abwarten?
  • Was soll man beim Auftrag von Makeup beachten?
  • Plus um 50 Reviews zu Sonnenschutzprodukten

Chemische versus mineralische UV-Filter

Chemisch ist nicht schlecht

Zu einem Skincare Mythos gehört die Annahme, dass sog. chemische Filter (dazu gehören etwa: Tinosorb, Avobenzone oder Mexoryl) schlecht für die Haut bzw. unsere Gesundheit sind, während sog. mineralische Filter (Zinkoxid und Titandioxid) den Gottessegen darstellen.  

Dem ist nicht so. 

Alles ist Chemie

Zum einen ist anzumerken, dass alle Filter chemisch sind – genauso wie es keine Hautpflege ohne “Chemikalien” bzw. “chemische Stoffe” gibt. Dennoch hat sich die negative Assoziation mit dem Wort “Chemie”, die allgegenwärtig ist und ohne welcher wir nicht existieren würden, im Kontext von Hautpflege so stark etabliert, dass sie kaum noch kritisch hinterfragt wird. 

Moderne UV-Filter sind chemisch

Zum anderen sind moderne UV-Filter, die der “chemischen” Gruppe zugeschrieben werden, sehr hautverträglich und UV-Schutzpräparate, die auf modernen UV-Filtern basieren, wie Tinosorb, Mexoryl oder Uvinul A Plus, bieten in der Regel einen besseren Lichtschutz an (insbesondere im UVA-Bereich) als reine “mineralische” Sonnencremes.

Titandioxid deckt nur Teil des UV-Spektrums ab

Aus den zwei mineralischen UV-Filtern ist zum anderen nur Zinkoxid in der Lage, das Gesamtspektrum der UV-Strahlen abzudecken. Titandioxid deckt nicht den UVA1-Bereich ab – der sowohl für Hautkrebs als auch für Hyperpigmentierung (etwa Melasma) verantwortlich ist. Dennoch gibt es auf dem Kosmetikmarkt weiterhin Sonnencremes nur mit Titandioxid. Dies wird bei der Beschreibung dieser Produkte auf Skincare Helper hervorgehoben. 

Alle UV-Strahlen werden in der Haut absorbiert

Übrigens wurde inzwischen die Annahme widerlegt, dass mineralische Filter UV-Strahlen auf der Haut reflektieren, sodass diese nicht in die Haut eindringen. Vielmehr kamen Forscher zum Ergebnis, dass beide Filter-Arten – chemische und mineralische – die Haut dadurch schützen, dass Sonnenstrahlen in der Haut abgefangen werden. D.h. mineralische Filter arbeiten auch in der Haut, nicht nur auf der Haut, wie oft behauptet wird (mehr dazu hier). 

Insgesamt haben beide Arten von UV-Schutzfiltern ihr Dasein in kosmetischen Formulierungen und die künstliche Aufteilung macht keinen Sinn mehr. 

Einige Fakten rund um Sonnenschutz

Wirkungsverlust im Laufe des Tages

Jeder Sonnenschutz verliert im Laufe des Tages an Leistungsfähigkeit bzw. schützt mit der Zeit  immer weniger vor dem UV-Licht. Eine Studie zeigte, dass die Schutzwirkung einer Sonnencreme nach acht Stunden gewaltig reduziert wurde – verzeichnet wurde ein Schutzverlust zwischen 15% und 40% (Quelle). 

Um den UV-Schutz einer Sonnencreme auf einem möglichst hohen Niveau zu halten (insbesondere bei längeren, sonnigen Tagen), ist es ratsam:

  • Wasser resistente Produkte zu wählen (sie halten länger) 
  • Auf einen hohen UVA- und UVB-Wert zu setzen
  • Die erforderliche Menge des Sonnenschutzmittels aufzutragen

Instabile Sonnencremes

Die Angst vor instabilen Filtern bzw. insgesamt instabilen Sonnenschutzformulierungen ist in Bezug auf gute UV-Schutzpräparate in aller Regel gegenstandslos. Moderne UV-Filter sind stabil und die nicht stabilen (d. h. welche im Kontakt zu Sonnenstrahlen bzw. anderen Inhaltsstoffen an Wirkung verlieren) werden auf unterschiedliche Art und Weise stabilisiert. (Mehr zu stabilen und stabilisierten UV-Filtern findet Ihr hier.)

 Sind Nano-Partikel in Sonnencremes schädlich?

Das ist eine weitere, inzwischen sehr verbreitete Annahme, welche zu einer unnötigen Angst der Kunden vor Sonnenschutzprodukten mit Nanopartikeln führt. 

Laut derzeitiger Forschungslage sind Nanopartikel (1-100nm) in Kosmetika für Erwachsene mit keiner stark beschädigten Hautbarriere unproblematisch.  

Nanoteilchen können allerdings durch eine Babyhaut und eine stark in Mitleidenschaft gezogene Hautbarriere durchdringen. Dennoch geht die Fachliteratur davon aus, dass auch sehr kleine Nanopartikel die oberste Hautschicht (stratum corneumnicht durchdringen und hierdurch in die mittlere Hautschicht (Dermis) gelangen können. Dementsprechend können sie auch keine systemische Wirkung verursachen. 

Trotzdem wäre meines Erachtens bei einer unreifen oder sehr stark beschädigten Haut (bei Hauterkrankungen) sinnvoll, auf Nanopartikel zu verzichten.

Nanopartikel in Spray

Vorsicht ist bei Präparaten mit Nanopartikeln in Sprühform (in diversen Sonnensprays) geboten. Nanoteilchen sollten nämlich nicht eingeatmet werden. Dies gilt sowohl in Bezug auf Kinder- als auch Erwachsene-Präparate (die Forschungslage zum Thema Nanopartikel in Hautpflege findet Ihr hier). 

Skincare Helper nimmt diese Aspekte bei der Bewertung von Sonnenschutzprodukten in Betracht. 

Können Sonnencremes vor dem Blaulicht schützen?

Das behaupten einige Hersteller. Derzeit schützt aber kein UV-Filter vor dem blauen Licht. Mehr zur Frage, ob Blaulicht für die Haut schädlich ist und wie man damit umgehen soll, findet Ihr hier

Problematische UV-Filter

Es ist falsch, alle “chemischen” Filter als schädlich einzustufen. Als problematisch gelten derzeit nur drei UV-Schutzfilter: Oxybenzone (INCI: Benzophenone-3), Octocrylene und Octinoxate (INCI: Octyl methoxycinnamate). 

Einen ausführlichen Artikel zu allen drei UV-Filtern findet Ihr hier: Bedenkliche UV-Filter: zwischen Umwelt, Hormonen und Allergien.

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